Elfriede
Der Bauer motzt: Was für 'ne Plage!
Elfriede lacht,
denn in der Nacht sowie am Tage,
sitzt Elfriede
auf dem Triebe
und der Bauer glotzt,
wie sie seinen Mitteln trotzt.
Als Raupe lebt sich's gut, denkt Elfriede,
doch schöner noch
wär's zu zweit.
Da packt es sie und sie springt
über des Blattes Rande in die Tiefe.
Als ob die Freiheit nach ihr riefe.
Elfriede landet sanft
Im Gefieder einer Gans.
"Hallo, mein Name ist Hans",
sagt die Gans.
Da fass Elfriede Mut zur Liebe
und sagt:
"Wäre es nicht gut,
zu zweit zu sein,
statt ewig nur allein?"
Hans, die Gans,
wundert sich.
Hat sich die Frage nie gestellt.
Seine Tage sind gezählt.
Elfriede schaut ihn bittend an,
so dass er nicht mehr nein sagen kann.
Eine lange Zeit
sind sie glücklich
zu zweit
und sie kenn kein Leid.
Doch nach vielen Jahren
kommen Scharen
von Gänsen
zu Elfriede,
denn Hans, die Gans
ist von ihr geschieden.
Elfriede trauert,
wieder auf ihrem Triebe
und der Bauer lauert,
hofft auf seinen Siege.
So geht's im Leben,
egal wie viel wir geben:
Ein jeder Neuanfang
ist ein Leben
und jeder Anfang
auch ein Ende.
So gebe ich heute
mein Leben
in deine Hände.